Jesus hilft
Damit sind wir bei einem weiteren Kennzeichen des christlichen Glaubens angekommen: Jesus bietet darin offensichtlich seine Hilfe an. Und dazu passt als Gegenüber nur jemand, der auch Hilfe braucht. Nur – wer will schon gern hilfsbedürftig sein?
Religion für Schwache?
Von der Eigenwerbung her ist dies sicher einer der großen Schwachpunkte von Jesus gewesen und ist es bis heute, die Loser, Schwachen und Hilfsbedürftigen einzuladen. Allerdings hat bei Licht besehen jeder Mensch seine Grenzen, seine Fehler, seine Schwächen. Ist es da nicht eher wohltuend, dass mit Jesus jemand auf uns zukommt, der sagt: „Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Ich bin gekommen, um Sünder zur Umkehr von ihren Sünden zu rufen, und nicht, um meine Zeit mit denen zu verbringen, die sich schon für gut genug halten.“ (Lukasevangelium 5,31-32).
Oder ein Angebot für jeden?
Offensichtlich geht Jesus hier von einer Art „Infektion“ aus, die wir so nur selten erleben. Er sieht nicht nur unsere Schokoladenseiten, sondern auch unsere Einsamkeit, unsere Schuld, unsere Fehler, unsere Krankheiten und unsere Probleme. Und er sagt: Deshalb bin ich gekommen. Um dich mit meiner Gesundheit anzustecken. Dich mit meinem Heil heilzumachen. Vieles bei dieser heilenden Begegnung mit dem „Heiland“ ist ein Prozess, also nichts, was mit einem Schlag alle negativen Seiten unseres Daseins wegnimmt, aber wer Jesus vertraut, der merkt seinen positiven Einfluss.